Ohnehin steht gutes Design auch jenseits der Teller ganz offensichtlich im Fokus des jungen Teams. Entstanden ist ein wirklich wunderschönes Restaurant mit einer traumhaften Dachterrasse mit weitem Blick über Regensburg und die Donau.
Auf eben dieser Dachterrasse trafen wir uns um zum Auftakt des Foodcamps Oberpfalz mit einem Glas Champagner und der Aussicht auf ein fabelhaftes Essen in eine viertägige intensive Session rund um die Produkte der Region, gemeinsames Kochen und Essen und einen kulinarischen Austausch zu starten.
Anton Schmaus, von dessen Künsten ich mich erst kürzlich im Rahmen des Cooktanks No. 10 überzeugen konnte, stellte für unsere Gruppe ein spezielles Menü zusammen, das die Lunchkarte um einige Gerichte aus dem abendlichen Menü ergänzte.
Den Auftakt bildeten einige kleine und größere Grüße aus der Küche, sowie ein wirklich fabelhaftes Brot mit einer großartigen Blumenkohlcreme. Begleitet wird das Menü von einer kreativen Zusammenstellung aus der Weinkarte, ergänzt um lokale Biere und einen Nanbu Bijin Sake.
Zusammen mit dem Chirashi von der Fjordforelle, also einem in feine Stücke gezupftem, rohem Fisch ergänzt um zarte Scheibchen von der geflämmten Jakobsmuschel, etwas Sternfrucht, Gurke, Rettich und einem Hauch von Alge, bildete der Sake eine fast ideale Verbindung. Ein fabelhaftes Gericht, das in seiner Aromatik und der angenehmen, leichten und fruchtigen Schärfe, über die reinen Anklänge an die japanische Küche weit hinaus ging, sondern diese vielmehr ins Zentrum rückte.
Eine Variation dieses Tellers servierte Anton Schmaus bereits beim 10. Cooktank der Sternefresser in München. Statt Zander war damals ein Stör der Protagonist auf dem Sauerkraut. Unabhängig vom gewählten Fisch eine sensationelle Kombination: Sauerkraut, Mango und der süße, aus Regensburg stammende Senf, bilden einen kräftigen und intensiven Gegenpol zum zarten und perfekt gegarten Fisch. Definitiv mein Highlight unseres Menüs.
Der Hauptgang in Form einer irischen Ente mit zahlreichen, teilweise ebenfalls asiatische bzw. japanische Geschmacksmuster adaptierenden Komponenten, gefiel mir leider etwas weniger. Etwas zu süß schien mir die Kombination aus einer ohnehin schon leicht japanisch süßen Sauce und dem extrem süßen und kräftigem Gelee aus der Dattel. Die Ente (zumindest auf meinem Teller) war leicht übergart und die Haut nicht ganz so kross. Sehr fein allerdings das Spiel mit der Quitte in zwei Zubereitungen (als krosser Chip und als eingelegte hauchdünn aufgeschnittene Scheibchen) und dem Vadouvan, einer Curry-Masala-Gewürzmischung.
Auch das Dessert erschien mit insgesamt etwas zu groß und mächtig und wollte so gar nicht mit der japanisch-asiatischen Ausrichtung unseres Lunches in Einklang gebracht werden. Geschmacklich und handwerklich gibt es allerdings nichts auszusetzen – tatsächlich wird aber mittags üblicherweise ein anderes Dessert serviert.
Das Storstad ist eine großartige Ergänzung der ohnehin fabelhaften kulinarischen Landschaft Regensburgs und der ganzen oberfränkischen Region. Und die Positionierung zwischen lokalen Produkten und asiatischen Einflüssen ist ebenso wie die Location perfekt gewählt.
Restaurant Storstad
Watmarkt 5
93047 Regensburg
Hinweis: Ich folgte einer Einladung von Bayern Tourismus zum Foodcamp Oberpfalz, das auch den Besuch im Storstad beinhaltete – meine Berichterstattung wurde davon selbstverständlich aber nicht beeinflusst.