Während das Noma in Kopenhagen in diesen Tagen seine Pforten an der aktuellen Adresse endgültig schließt, läuft in den deutschen Kinos endlich die sehenswerte Dokumentation von Pierre Deschamps an. Nach einer Zwischenstation in Mexiko wird im Spätsommer die neue Location in Kopenhagens Christiana-Viertel eröffnet.
Bis dahin ist es an diesem Film, uns die Gerichte des Nomas in Erinnerung zu rufen. Es ist ein intensiver Film, der in chronologischen Bildern die Geschichte dieses außergewöhnlichen Restaurants nachzeichnet. Einst als Robbenficker verspottet, führte René Redzepi seine Mannschaft nicht nur wiederholt auf den ersten Platz der World’s 50 Best Restaurants, er zählt ohne Frage auch zu den Auslösern des sagenhaften Booms rund um die Nordic Cusine.
Regisseur Pierre Deschamps kommt dem Starkoch ganz nah und porträtiert ihn als dauerfluchenden Küchenmozart voller Widersprüche. Das ist mitreissend und sehr unterhaltsam – leider bleibt es bei vielen der angeschnittenen Themen aber auch bei einer sehr oberflächlichen Betrachtung. Auch gerade in kulinarischer Hinsicht wäre mehr inhaltliche Tiefe wünschenswert. Vor allem weil das Noma in dieser Hinsicht so viel an Erfahrungen und Forschungen zu bieten hat.
Lässt man diese leichte Kritik außen vor, bleibt dennoch ein absolut sehenswerter Film, nicht nur für Foodies. Die Kontinuität in der sich René Redzepi über vier Jahre lang begleiten ließ ist bewundernswert und so sicherlich einmalig. Selbst in der vielleicht schwersten Phase des Nomas, ein Norovirus legte damals auf einen Schlag 63 Gäste flach, durften die Kameras weiter laufen.
Ab dem 9. Februar 2017 in den deutschen Kinos.