Die große Kunst eines Tempuras liegt zunächst natürlich in der Zubereitung und Dosierung des hauchdünnen Teigmantels (aus Reismehl, Ei und Eiswasser) sowie in Auswahl und Zuschnitt des frittierten Produktes. Fünf Jahr lang dauerte die Ausbildung von Seiki Utsonomiya, unserem Koch für diesen Abend. Irgendwann, so erzählte er uns im Verlauf des Dinners, möchte er selbst ein keines Restaurant öffnen und seine Fertigkeiten unter eigener Regie anbieten. Vielleicht auch als Partner des Endo. Denn dort stehen derzeit alle Zeichen auf Expansion, das zweite Restaurant des Hauses wird in wenigen Wochen in Beverly Hills eröffnen.
[metaslider id=9555]Nach einem Tag voller Besichtigungen in dieser wunderbaren Stadt freuen wir uns auf das bevorstehende Mahl – und sind zuversichtlich, zumindest einen Teil der gleich folgenden Kalorien zwischen den vielen Tempeln Kyotos verloren zu haben. Denn im Gegensatz zu vielem, was man sonst so in Japan isst, fällt Tempura etwas aus dem Rahmen. Zumindest in Bezug auf den deutlich höheren Fettanteil. Frittiert wird im Endo übrigens ausschließlich mit Öl aus Baumwollsamen.
[metaslider id=9545]Das Menü startet mit zwei Amouse, die als einzige Gänge des Abends nicht frittiert wurden. Viele Gänge sind beim klassischen Tempura eher vegetarisch angelegt, je nach Umfang des gewählten Menüs gibt es aber auch diverse Fisch- und Seafoodgerichte. Die Abfolge der Gänge ist außerordentlich zügig – und wie es in Japan üblich ist, schließt das Menü mit einem Reisgericht. Wenngleich die Handgriffe beim Frittieren doch immer wieder gleich scheinen, so spürt man auch hier die Tradition und das lange erlernte Handwerk. Jedes Produkt erfordert einen etwas anderen Garpunkt, die richtige Dosierung des Teigmantels ist essentiell und natürlich auch die exakte Größe des zu fritierenden Gutes.
Tempura Endo Yasaka Gion
566 Komatsu-cho, Higashiyama-ku
Kyoto Japan 605-0811