Ein Region geprägt von Wein, Tourismus und Kulinarik, umrankt vom beindruckendem Alpenpanorama. Die Küche changiert dabei immer wieder zwischen alpenländische Traditionen und den italienischen, mediterranen Einflüssen und findet dazwischen ihre ganz eigene Identität. Und dann gibt es in dieser Jahreszeit noch die Tradition des Törggelen: Ein kleines Fest, bei dem der neue Wein noch vor der Gärung gekostet wird, kombiniert mit rustikalen Gerichten wie Gerstensuppe, Kraut, Knödeln und Geselchtem, Hauswürsten und Speck, Kaminwurzen, Käse und köstlichen Schlutzkrapfen.
Und genau in dieser spannenden Jahreszeit habe ich mich aufgemacht um Südtirol näher zu erkunden und die Menschen entlang der Weinstraße kennenzulernen. So traf ich einen Sternekoch, einen Winzer, einen Hotelier und einen brotbackenden Bauern auf einem abgelegenen Berghof. All diese Geschichten durfte ich für Was uns bewegt, das in wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnete Magazin der IDM Südtirol aufschreiben und erzählen.
Auf den Spuren des Gewürztraminers
Der letzte Teil meiner Reise gilt heute dem Weingut J. Hofstätter. Es zählt zu den größten Südtirols. Mit dem Kolbenhof samt Rechtenthaler Schlossleiten in Söll bei Tramin und dem Barthenau in Mazon besitzt es zudem die größte Fläche Südtirols für den Anbau von Gewürztraminer.
Ich biege von der Staatsstraße 16, die sich in Südtirol parallel zur Etsch durch die Täler schlängelt, rechts ab und fahre die kurvige Straße in das Örtchen Tramin hinauf. Hier soll der Gewürztraminerherkommen. Dessen Herkunft ist nicht ganz unumstritten, allerdings fühle ich mich näher am historischen sowie namensgebenden Ursprung, als an jedem anderen Ort der Welt.
Brot mit Seele und viel Handarbeit
Bei Bergbauer Robert Gurndin im Unichhof, auf 1.400 Meter Höhe.
Schon aus dem Tal konnte ich das Schauspiel beobachten: Die Wolken hängen heute so tief in den Bergen, dass die Gipfel kaum auszumachen sind. Über kurvige Serpentinen bahne ich mir den Weg hinauf, hinein in die Wolken. Dichter Nebel verdeckt die Sicht. Bis dann, weniger hundert Höhenmeter später, die Luft aufklart. Ich bin oberhalb der Wolkendecke angekommen. Und kurze Zeit später auch auf dem Unichhof in Aldein bei Robert Gurndin.
Roggenspaghetti mit geröstetem Brot, Spinat und Topfencreme
Ein authentisches Rezept von Herbert Hintner
Die Pasta kurz kochen lassen – und als geübter Didakt zeigt der Küchenchef direkt die ideale Technik. Wenig Wasser in einem großen Topf geben. Die Pasta für etwa 60 Sekunden kochen, dann zusammen mit einem Drittel des Wassers in eine große Pfanne umfüllen und hier so lange weiter schwenken, bis das Wasser diffundiert oder von den Nudeln aufgenommen wurde.Angerichtet auf einem Spiegel aus einer Spinatsauce und Topfen, garniert mit Brotkrumen aus einem intensiv duftenden Bauernbrot, die Hintner zuvor mit viel Butter angeröstet hat. Und genau dieses Brot gibt dem Gericht eine intensive Deftigkeit und Umami.