Das Cuciniale System ist eine aufeinander abgestimmte Kombination aus Hardware (GourmetSensor) und iOS App (GourmetPilot).
Auf den ersten Blick wirkt der Sensor dabei wie ein etwas größer geratenes Fleischthermometer, zunächst erinnerte es mich der Form nach auch etwas an das Range, smart thermometer, das ich bei Kickstarter mit gefördert habe und dessen erste Produktion Anfang nächsten Jahres ausgeliefert werden soll.
Die Funktionen von Cuciniale und der darunter liegende technische wie wissenschaftliche Unterbau, gehen allerdings weit über alles hinaus, was ich bis dato in dieser Richtung gesehen habe…
Im Rahmen der Produktpremiere hatte ich nicht nur Gelegenheit mir das System von Holger Henke, Gründer und CEO und seinem Partner Philipp Ochtendung, CTO, ausgiebig erklären zu lassen – wir haben auch gekocht. Und zwar in einem spannenden Setting. Zwei Gerichte wurden von den Teilnehmern unter intensivem Einsatz von Cuciniale zubereitet, parallel und mit identischen Produkten kochte in einer zweiten Küche der WDR Koch Patrick Jabs. Anschließend haben wir gemeinsam am Tisch probiert und versucht zu erkennen, welche Produkte vom Profi gekocht wurden. Nicht allen Gästen gelang es, richtig zu tippen, insbesondere beim zweiten Gang, der Ente, lag die Quote bei 50:50. Natürlich war das nur ein Aufhänger um gemeinsam ins Gespräch einzusteigen und die Unterschiede zu entdecken. Wir hatten einen lustigen und überaus informativen Abend in kleiner aber feiner Runde, in der übrigens sehr gemütlichen und für derlei Events perfekt geeigneten Schlemmerschule.
Kann nun wirklich jeder wie ein Profi kochen? Vermutlich nicht, allerdings scheint sich mit Cuciniale tatsächlich ein sehr sinnvoller technischer Helfer zu etablieren, vielleicht ist das sogar der Start einer ganz neuen Kategorie von intelligenten Küchen-Coaches. Ein Markt dafür ist sicher da. Zudem steckt in jedem Fall sehr viel Intelligenz in dem System. So kann der GourmetSensor eben nicht nur die Temperatur erfassen, es gibt wesentlich mehr Sensoren. Es wird ständig der Gehalt an Wasser, Fett und Eiweiß geprüft und via Bluetooth 4.0 Protokoll an die App übermittelt. Dadurch weiß die Software nicht nur, wie der aktuelle Zustand des Garguts ist, sie kann anhand von hinterlegten Algorithmen entscheiden, wie jetzt am besten weiter zu garen ist, um auf das gewünschte (und eingestellte) Ergebnis zu kommen. Ein ganz wichtiger Aspekt ist das stete Nachregulieren der Temperatur. Beim ersten Einsatz des GourmetSensors muss deswegen auch der Herd konfiguriert werden, damit die App entscheiden kann, auf welcher Stufe welche Herdplatte gefahren werden muss.
Die App (GourmetPilot) ist derzeit nur für iOS Geräte verfügbar, eine Android Variante ist aber bereits in der Entwicklung. Noch konnte die Software nicht so sehr überzeugen wie die Hardware, das stellt aber kein Problem da, denn die kann ständig aktualisiert und durch Feedback der ersten echten Nutzer verbessert werden. Durch die vielen Daten die ständig aus dem GourmetSensor emittiert werden, sind sicherlich noch viele weitere Funktionen denkbar…
Ich bin sehr gespannt, wie sich dieses Projekt weiter entwickelt und freue mich schon, demnächst mit einem Testgerät in der eigenen Küche experimentieren zu können.