Hamburg hat ein neues Restaurant! Was normalerweise ein großer Grund zur Freude ist, löste leider bei einigen Eröffnungen in der jüngeren Vergangenheit keine Jubelschreie aus. Und so trauere ich immer mal wieder anderen, spannenden Plätzen ausserhalb der Hansestadt nach und frage mich: Warum kann Hamburg das nicht. Und dann kommt das Clouds. Und Hamburg kann es doch.
Hoch oben auf 105 Metern thront das Clouds seit wenigen Tagen in der 23. Etage der (aus meiner laienhaften Sicht) architektonisch nicht sonderlich gelungenen Tanzenden Türme, an der Reeperbahn Nummer 1. Das höchste Restaurant der Stadt hat zunächst das zu bieten, was man der Beschreibung nach erwartet: Einen Blick. Und einen grandiosen dazu. Unten die Elbe, der Hafen, das Lichtermeer.
Das Ambiente trägt der großartigen Aussicht durch die bodentiefen Fenster Rechnung und gibt sich auf den ersten Blick sehr reduziert. Geschickt gesetzte Spots beleuchten die Tische, ohne den gesamten Raum zu stark zu illuminieren. Wände und Decken sind dunkel gehalten, die verwendeten Materialien wirken durchgehend sehr hochwertig. Sparsam eingesetzte, ausgewählte Details, runden das Bild ab. Ein großer und gut gefüllter Champagnerkühler ziert die Bar und gibt direkt einen ersten Vorahnung auf die Möglichkeiten der Weinkarte.
Eigentlich könnte es schon fast ausreichen, mit einem guten Glas Wein (in unserem Fall passenderweise eine Flasche Castell Miquel »Stairway to Heaven«) Platz zu nehmen, den Ausblick zu genießen und das turbulenten Treiben an den 120 Plätzen im Restaurant und den 70 weiteren Sitzplätzen an der Bar, aus dem Augenwinkel zu beobachten.
Aber natürlich belassen wir es nicht dabei und haben uns mit der Speisekarte von Küchendirektor Tell Wagner und Küchenchef Sebastian Brugger etwas vertraut gemacht und probierten zunächst zum Champagner (Ruinart Rosé, 17,- €) den San Daniele Schinken DOP Riserva, anschließend den „Tee von der Ente“ und „das perfekte Ei“.
Bei den Hauptgängen gilt es zwischen den beiden Schwerpunkten „Vom Grill“ und „Aus der Rotisserie“ zu wählen, wir haben uns für letzteres entschieden, genau genommen für ein Kikok Brathühnchen für zwei. Ausserordentlich spannend klingt aber auch das große 800g Porterhouse, Dry Aged vom norddeutschen Rind (139,- €).
Mit einem kleinen Mousse au Chocolat von Michel Cluizel Schokolade beschließen wir den ersten Besuch im Clouds.
Ich freue mich sehr über die neue Adresse in Hamburg. Selten habe ich eine so stimmige und dabei gleichzeitig so aufwändige Neueröffnung erlebt. Der Service ist bereits nach wenigen Tagen gut eingespielt, freundlich und kompetent. Ambiente, Küche und natürlich der fantastische Ausblick greifen wunderbar ineinander und lassen beim Gast sofort ein beschwingtes Gefühl urbaner Cozyness entstehen.
Natürlich ist all das kein Zufall, denn das Clouds ist das neue Projekt der vier East-Hotel- und Coast Gesellschafter Christoph Strenger, Marc Ciunis, Jan Töben und Thomas Kreye.
Clouds | heaven’s bar & kitchen
Reeperbahn 1, 20359 Hamburg
restaurant@clouds-hamburg.de
Fon +49 40 – 30 99 32 80