Marvin Böhm aus dem Aqua in Wolfsburg gewinnt den nationalen Bocuse d’Or und wird Deutschland im Mai in Budapest vertreten. Wenn er dort die europäische Ausscheidung meistert, wird er im kommenden Jahr in Lyon um die Weltmeisterschaft kochen.
Den zweiten Platz erreicht Eric Kröber, Clouds Heaven’s Kitchen in Hamburg, Platz drei ging an Martin Stopp aus dem La Maison Hotel aus Saarlouis.
Insgesamt präsentierten diese sechs Köche ihre Leistungen der sehr hochkarätig besetzten Jury:
- Christian Mathiak – Restaurant Poission aus Köln
- Eric Kröber – Clouds Heaven’s Kitchen aus Hamburg
- Marvin Böhm – Restaurant Aqua / Ritz Carlton aus Wolfsburg
- Johannes Steiger – Scharff’s Schlossweinstube aus Heidelberg
- Serkan Güzelcoban – Restaurant handicap aus Künzelsau
- Martin Stopp – La Maison Hotel aus Saarlouis
Dankenswerterweise hatte ich erstmals die Gelegenheit, dem spannenden Wettbewerb live beizuwohnen, den Köchen und ihren Commis über die Schulter und in die Töpfe zu schauen, vor allem aber auch die Gerichte zu kosten und mir so selbst einen Überblick zu verschaffen. Ein ganz besonderes Privileg. Denn unter den vielen Teilnehmern in der großen Halle auf der Intergastra war unser Tisch der einzige, dem neben der Jury die Ehre zu Teil wurde, ebenfalls alle Kreationen zu verkosten – und ausgiebig zu diskutieren. Dafür vielen Dank an die Organisatoren und insbesondere an die lieben Kollegen der Metro, die dies möglich machte!
„Es wird nicht mehr richtig gekocht heutzutage“ lies sich Jurymitglied Nils Henkel während der Nacht der Sterne in Stuttgart zitieren. Natürlich muss man allen Teilnehmern zunächst das Gegenteil attestieren. Gekocht wurde in jeder der sechs Boxen. Und mitunter auf sehr hohem Niveau und mit viel technischer Präzision und Finesse. Teilweise, so interpretiere ich diese leichte Kritik, stand vielleicht die Technik etwas zu stark im Fokus. Manche Teller glichen in Teilen eher einer aktuellen Werkschau der eigenen Fähigkeiten, präsentierten viele Komponenten und Variationen eines Produktes und ließen dabei mitunter etwas das übergreifende Konzept vermissen. Das aber ist Kritik auf aller höchstem Niveau.
Es gilt allen Teilnehmern höchsten Respekt zu zollen. Die konzentrierte Arbeit unter den immens hohen Wettbewerbsbedingungen ist nicht hoch genug zu schätzen – und die Ergebnisse waren durchweg sehr gelungen.
Die Gerichte der Teilnehmer
Allen Köchen gemein war die Vorgabe, jeweils einen Gang für die auf Fisch spezialisierte Jury zu präsentieren. Dabei galt es mit Stör zu arbeiten. Der zweit Gang für die sechs Juroren im Bereich Fleisch wurde rund um das Thema Lamm aufgesetzt. Für die Jury fand die Präsentation in Form einer riesigen, jeweils individuell gestalteten Platte statt. An unserem Tisch wurde eine reduzierte Version des Fleischgangs in Tellerform angerichtet.