Die digitale Transformation macht vor keiner Branche halt. Insbesondere die Gastronomie befindet sich derzeit mitten in einer Phase, die immer stärker von den Möglichkeiten der digitalen Vernetzung Gebrauch macht. Natürlich kann nicht jeder Gastronom allen gebotenen Trends und Möglichkeiten sinnvoll bedienen und nutzen – eine gute Webseite ist aber in jedem Fall die Basis und das unerlässliche, kommunikative Fundament, auf dem schrittweise aufgebaut werden kann.
In den letzten Wochen habe ich vor diesem Hintergrund häufiger mit Gastronomen über Konzepte für schnell und kostengünstig umsetzbare Webseiten gesprochen und dabei gelegentlich auch eine Übersicht von aktuellen und technisch ausgereiften WordPress-Themes zusammen gestellt. Grund genug, diese Übersicht jetzt gesammelt an dieser Stelle öffentlich zu machen. Es gilt allerdings der Hinweis, dass ein Template von der Stange zwar viele Möglichkeiten der Anpassung und Individualisierung bietet – der Königsweg ist aber normalerweise die Entwicklung einer individuellen Seite, passend auf das Corporate Design und die gesamten Ausrichtung sowie auf die Zielgruppe des Restaurants abgestimmt.
Es gibt einige wenige minimale Anforderungen, die in jedem Fall von einer zeitgemäßen Webseite für Restaurants zu Erfüllen sind:
Responsivität/Optimierung für mobile Geräte
- Webseite wird auch auf Mobiltelefonen und Tablets passend angezeigt
- kurze Ladezeiten bei mobilem Zugriff
- direkter Zugang zur Adresse, am besten verlinkt auf Google Maps
- Telefonnummer verlinkt, so kann mittels Klick direkt ein Anruf getätigt werden
Wichtige Informationen auf einen Blick
- Öffnungszeiten
- Übersicht über die aktuelle Speisekarte auf der Webseite, nicht als PDF
- Einblick in die Wein- Getränkekarte
Online Reservieren
- Die minimale Anforderung ist ein Kontaktformular, über das der Gast seinen Reservierungswunsch hinterlassen kann
- Noch besser ist es natürlich, direkt die Verfügbarkeit von Plätzen anzeigen zu können. Üblicherweise werden dazu externe Systeme wie Open Table & Co eingebunden.
Ansprechende Bilder
- Kein Weg führt an einem grundlegenden Set mit einigen, ausgewählten Bildern vorbei. Das können typische Gerichte oder Signature-Dishes sein, atmosphärische Fotos vom Restaurant und/oder vom Team. Idealerweise von einem Profi inszeniert und aufgenommen
Daneben gibt es eine ganze Reihe wünschenswerter Features und Funktionen die aber nicht für jedes Projekt passen: Anmeldung zum regelmässigen Newsletter, Übersicht über künftige Events und Veranstaltungen, ein Blog mit Hintergründen, Rezepten und natürlich, sofern vorhanden, der Verweis auf die Social Media Aktivitäten des Restaurants.
Die WordPress Templates in der folgenden Liste bieten alle diese grundlegenden Features. Zudem habe ich bei meiner Auswahl besonderen Wert auf eine leichte Editierbarkeit gelegt und Vorlagen ausgewählt, die sowohl optisch wie auch technisch weitestgehend den aktuellen Standards und Ansprüchen entsprechen. Ganz bewusst habe ich zu bunte, zu verspielte und mit überflüssigen Animationen und Effekten versehene Templates nicht auf meine Shortlist übernommen.
Generell ist zu beobachten, dass der Trend großformatige Bilder als Aufmacher zu verwenden mittlerweile auch bei den Restaurant-Templates wieder leicht rückläufig ist und teilweise durch schlichtere, klarere Konzepte ersetzt wird. Auf der anderen Seite transportiert nichts mehr und unmittelbarer die Atmosphäre und Stilistik eines Restaurants als ein gutes Bild. Somit behalten diese Ansätze natürlich nach wie vor ihre Relevanz, stellen aber entsprechend höhe Anforderungen an das vorliegende Bildmaterial.
Eatery
Eatery ist ein schlichtes und übersichtliches Theme, Dank großer Hintergrund- und Aufmacherbilder transportiert es die so notwendige Emotionalität. Eine Vielzahl an Vorlagen für die Gestaltung von Menüs und Speisekarten ist ebenso integriert, wie eine Option für Reservierungen (durch ein HTML Formular) und die Möglichkeit, Events und Blogpostings einzubinden. Farben und Logos lassen sich leicht austauschen und gestatten so mit minimalem Aufwand eine zügige Individualisierung.
Triven
Triven ist bietet ebenfalls einen relativ reduzierteren Aufbau. Auf der übersichtlichen Startseite finden sich alle relevanten Informationen auf einen Blick. Menüs und Speisekarte können optional mit Bildern versehen werden. Reservierungen sind über ein E-Mail Formular abgebildet. Ein Newsletter (via Mailchimp) ist direkt integriert.
Padre
Extrem schlicht, kompakt – und dabei gleichzeitig sehr wirkungsvoll ist das relativ neue Theme Padre. Es wirkt wie gemacht für den coolen Barista, ein junges Restaurant oder hippe Burgerjoints. Das Design ist sehr intuitiv adaptierbar und bietet spannende Features, wie beispielsweise eine direkte Einbindung des eigenen Instagram-Feeds und ein schönes Blog-Layout.
Dining Restaurant
In seiner Grundkonfiguration wirkt das WordPress-Theme Dining Restaurant zunächst etwas überladen. Allerdings lassen sich viele der Module auf der Startseite leicht ausblenden. Es bietet ein eigenes, integriertes Reservierungssystem, das über das WordPress-Backend verwaltet werden kann. Bilder lassen sich in unterschiedlichen Formaten einbinden und auch für Speisekarten gibt es mehrere Gestaltungsmöglichkeiten.
Hungry
Hungry ist inbesondere typografisch sehr stark, erfordert aber auch viele gute, großformatige Bilder um entsprechend zur Geltung zu kommen. Mit dem richtigen Material und ausgewählten, guten Texten, lässt sich mit diesem Template sehr leicht und relativ unkompliziert eine gute und moderne Präsenz im Web erstellen. Leider erfordert das Layout der Speisekarte Fotos von jedem Gericht, was für viele Restaurants aus Gründen der Handhabbarkeit ein K.O.-Kriterium darstellen könnte.
Smartfood
Sehr schlicht, sehr klar – dabei bietet Smartfood genau die richtige Balance zwischen Information und Emotionalität. Durch den kompakten Aufbau sind auch die Ladezeiten sehr ausgeglichen. Das Theme ist hervorragend für mobile Endgeräte optimiert und lässt sich leicht und sehr zügig individualisieren. Speisekarten und Reservierungen sind ebenfalls vorgesehen und gut gelöst.
The Spot
The Spot ist ein sehr kompaktes Template, stark auf die mobile Nutzung fokussiert und optimiert. Dadurch lässt es sich aber auch sehr zügig anpassen und für kompakte Restaurant-Webseiten adaptieren. Ein intelligentes Reservierungsformular hilft, Anfragen strukturiert in Empfang zu nehmen und zu verwalten.
Berg
Ein ebenfalls sehr schlichtes Template, das großformatige Bilder(auf Wunsch sogar Videos) in den Vordergrund stellt und mit einer klaren Navigationsstruktur schnell zu den gesuchten Inhalten weiter leitet. Die Speisekarte lässt sich in verschiedenen Varianten konfigurieren, Reservierungen werden über ein HTML Formular in Empfang genommen. Die verfügbaren Animationseffekte sollte man allerdings deaktivieren.
Dalton
Dalton setzt sehr stark auf Bilder und Parallax-Effekte. Auch hier gilt: Weniger ist mehr, man sollte also durchaus beim Aufsetzen der eigenen Seite den Mut haben, viele der Funktionen über Bord zu werfen und sich auf die wesentlichen Inhalte zu konzentrieren. Grundsätzlich lässt sich das mit diesem Theme aber ebenfalls realisieren. Dank der vielen Features, mit einer großen Flexibilität und Individualität.
Gusteau
Gusteau positioniert sich als besonders elegantes Theme für Restaurants. Um diesem Anspruch gerecht zu werden sollte man allerdings eine etwas stärkere Überarbeitung der Startseite in Betracht ziehen. Dann allerdings lassen sich in der Tat sehr gut strukturierte Webseiten auf dieser Basis erstellen. Verschiedene Speisekarten sind ebenso verfügbar wie ein Kalender mit Events, für die optional sogar Tickets direkt über die Webseite verkauft werden können.
Lemon Chili
Lemon Chili ist ideal für Gastronomen, die regelmäßig viele neue Updates, Events oder Specials mitzuteilen haben. Denn genau um diese Content-Elemente zentriert sich die Startseite. Speisekarten lassen sich sehr gut lesbar darstellen und leicht online verwalten. Reservierungen werden allerdings nur über ein einfaches E-Mail Formular entgegen genommen.
Liesel
Sehr stark von großen Bildern bestimmt ist der Look von Liesel. In Verbindung mit einer gut gelösten Typographie lässt sich darauf aber sehr leicht aufbauen und eine kompakte Seite entwickeln. Für die Darstellung von Speisekarten sind gleich vier unterschiedliche Templates zur Auswahl hinterlegt. Für Online-Reservierungen ist ein Modul von Open Table bereits vorinstalliert.
Resca
Gleich zwei Varianten zur Einbindung von Reservierungen bietet das WordPress Template Resca: Sowohl der Weg über Open Table ist möglich, als auch die Integration eines eigenen Reservierungsformulars. Speisekarten können leicht editiert (und auch ohne Bilder angezeigt) werden. Insgesamt ist das Layout sehr aufgeräumt und bietet dennoch genug Raum für starke Personalisierung und viele großformatige und emotionale Bilder.
Charlotte
Wie gemacht um auch etwas umfangreichere Geschichten hinter den Fassaden eines Restaurants oder Cafés zu erzählen scheint das Template Charlotte. Auf sehr elegante Art und Weise mischen sich hier nahtlos unterschiedliche Inhalte. Die Speisekarte verbindet sich mit Blogpostings zu den aktuellen Gerichten, die Startseite greift aktuelle Angebote, Texte und Bilder auf. Mit einer guten inhaltlichen Konzeption bieten sich mit diesem Template vielfältige Optionen zum kulinarischen Storytelling.
Lambert
Deutlich traditioneller ist der Aufbau von Lambert. Viele Bilder, teilweise parallax (also animiert eingebunden) sowie in den Hintergund integriert erfordern einen entsprechenden Fundus an gutem Material. Ist dieser aber vorhanden, bietet dieses Theme den idealen Rahmen für eine etwas aufwändigere und hinsichtlich der Ladezeiten, etwas komplexere Gastronomieseite.
Vela
Auch bei Vela liegt die Kunst in der Umsetzung vor allem im Weglassen des ein oder anderen Features, sonst neigen die Seiten dazu, zu voll und etwas zu wuselig zu werden. Positiv zu erwähnen sind die zwei unterschiedlichen Optionen für Reservierungsformulare (Open Table und E-Mail) sowie die sehr aufgeräumten Speisekarten und Menüs.
Lambda
Mit Lambda lassen sich Webseiten entwickeln, die neben den Produkten und Gerichten auch die Protagonisten in der Küche gut in Szene setzen wollen. Grundsätzlich würde ich empfehlen, die Animationen, die dieses Template mit bringt, gänzlich auszuschalten. Aber dann lassen sich leicht ansehnliche Resultate erzielen. Die richtigen Bilder vorausgesetzt. Speisekarten und ein Reservierungsfomular gehören auch hier zur Grundausstattung.
Grand Restaurant
Ideal für kompakte Onepager, die sich etwas von der Masse abheben sollen. Ein klar strukturierter Seitenaufbau und großzügig implementierte Bilder sprechen für dieses Theme. Ebenso wie ein sehr gut gelöstes Formular für die Online-Reservierung.
Montmartre
Auf den ersten Blick wirkt auch diese Vorlage für WordPress etwas überladen. Im Detail sind aber viele Module sehr gut gelöst und erlauben eine stimmige Kombination und vor allem einen gut strukturierten Aufbau.
Capella
Das Capella Theme ist sehr bildgewaltig, stellt also entsprechend hohe Anforderungen an das zur Verfügung stehenden Fotomaterial. Mit den richtigen Assets und leichten Anpassungen der Farben und Typo sollten aber auch hiermit gute Resultate erzielbar sein.
Colette
Besonders gut gelungen ist bei Colette die Darstellung der aktuellen Speisekarte und das integrierte Blog. Die Startseite erfordert etwas mehr Anpassungsaufwand, insbesondere was die Zusammenstellung von Farben und Inhalten angeht. Reservierungen können über ein E-Mail-Formular entgegen genommen werden.
Kataleya
Obwohl auch bei Kataleya die Startseite etwas überladen wirkt, lässt sich mit der Basis bestimmt gut arbeiten. Farben und Schriften sollten allerdings deutlich verändert werden. Positiv fällt zudem die gut organisierte Tabelle mit den Öffnungszeiten auf.
Nuvo
Ein klein wenig in die Jahre gekommen wirkt das Template Nuvo, zumindest auf den ersten Blick. Allerdings gab es in der Vergangenheit viele Updates, so dass die technische Basis sehr ausgereift scheint. Mit einem hinreichenden Maß an Anpassungen lassen sich auf dieser Grundlage auch sehr umfangreiche und detaillierte Webseiten erstellen.
Pluto
Pluto scheint besonders leicht editier- und pflegbar. Gleichzeitig erweckt es einen etwas weniger wertigen Eindruck. Gefühlt passt dieses Theme also eher zu etwas günstigeren Lokalen – aber das muss ja kein Nachteil. Natürlich sollte man die Bewertungen der Gerichte auf der Speisekarte lieber wegfallen lassen und auch hier insgesamt mit dem dicken Rotstift einige radikale Reduktionen im Aufbau vornehmen.
Rosa
Rosa ist beinahe der Klassiker, wenn es um etwas zeitgemäßere WordPress Themes für die Gastronomie geht. Tatsächlich sieht man bereits häufiger Webseiten, die auf Basis dieser Vorlage erstellt wurden. Mit entsprechendem Bildmaterial ist es allerdings auch ein leichtes, zu guten Ergebnissen zu kommen und einen eigene Style zu erzielen. Open Table ist bereits integiert.
Sanabel
Bei Sanabel stört mich das etwas ruckelige Scrollverhalten etwas, hier müsste man bei der Implementierung prüfen, ob sich das Probleme beheben lässt. Auf der anderen Seite ist die Vorlage ideal für kompakte Onepager ohne allzu viel Content. Entsprechend zügig lässt sich hiermit eine kleine Webseite erstellen. Auf Wunsch ist ein Button zur Open Table Reservierung direkt eingebunden.
Nosh
Nosh zeichnen insbesondere die zahlreichen Anpassungsmöglichkeiten der Startseite sowie eine sehr gut gelöste Übersicht für Events aus. Zahllose zusätzliche Module lassen eigene Rezeptdatenbanken zu, ausführliche Teamvorstellungen, die Historie des Restaurants oder die Darstellung von Menüs in verschiedenen Variationen. Mit etwas mehr Aufwand in Setup und Anpassungen bietet dieses Template viele Möglichkeiten für Gastronomen, die viel Content darstellen können, wollen – oder müssen.
Barnelli
Bei Barnelli sind es vor allem die zahlreichen Vorlagen für ganz unterschiedliche Contentseiten, die die Flexibilität des Templates ausmachen. Es bringt zudem drei unterschiedliche Stile mit, jeweils speziell ausgelegt für Bäckereien, Italienische Restaurants oder Sushibars.
Tavern
Obwohl der Anpassungsaufwand bei diesem Template sehr hoch ist und der Anspruch an gutes Bildmaterial ebenfalls immens, sieht man auch diese Vorlage bereits häufiger in freier Wildbahn. Mit dem richtigen Customizing lassen sich dann in der Tat sehr individuelle Webseiten erstellen. Reservierungen sind über Open Table und ein Kontaktformular möglich.